D 2012 – Regie: Daniel Konze – Darsteller: Daniel Konze, Andreas Konze, Pascal Becker
Deutschland – Die Brüder Konze haben es sich zur Aufgabe gemacht, mit kleinem Budget, ambitionierte Horror- und Splatterkultur auf Film zu bannen. Dabei sind bereits einige interessante Produktionen herausgekommen. Den Anfang macht LIMBLESS. Ein Kurzfilm, der zeigt, dass deutsche Underground Produktionen nichts mehr mit dem überbelichteten VHS-Look der Wald- und Wiesensplatter der 80er und 90er Jahre zu tun haben.
Zunächst gilt mein Dank natürlich Boredom Production, die mir ihre Filme als Rezensionsmuster überlassen haben. Vorab mache ich klar, dass ich die mir zugesendeten Filme dennoch objektiv beurteilen werde. Im Falle von LIMBLESS geht das sogar relativ schnell. Gerade einmal knapp 13 Minuten läuft der Kurzfilm, der unter der Regie von Daniel Konze entstand. Deshalb wird dieser Artikel auch deutlich kürzer als gewohnt.
Zwei Brüder begeben sich in der abgelegenen Natur auf die Jagd. Der Trip wird kürzer als gedacht. Denn ein maskierter Killer taucht auf. Der hat es aber nicht auf Rehe und andere Waldbewohner abgesehen, er macht die Jäger selbst zu Gejagten.
Mehr Story gibt es in LIMBLESS nicht. Dies verwundert jedoch niemanden, bedenkt man die straffe Laufzeit dieses Werkes. Der Film ist sowieso weniger als klassischer Spielfilm zu betrachten, sondern mehr als Showcase dessen, was die Konze Brüder auf dem Kasten haben. Und das ist tatsächlich nicht wenig. Gut, die schauspielerischen Qualitäten stechen hier zwar nicht hervor, dafür punktet LIMBLESS ganz stark bei der Inszenierung. Der Look des Kurzfilms erinnert nicht mehr an das, was uns das deutsche Low-Budget Kino noch vor einigen Jahren servierte. Es gibt ansprechende Kamerafahrten ohne Gewackel, keine abrupten Bildübergänge und Szenenwechsel. Dazu kommen Bildfilter, die dem Ganzen einen semiprofessionellen Look verpassen. Das habe ich schon deutlich unprofessioneller bei Filmen gesehen, die über einschlägige Label auf den Ramschtischen und in den Grabbelkisten der Fachmärkte landen.
An der Ausstattung der Location gibt es im Großen und Ganzen auch nichts auszusetzen. Die schmuddelige Hütte, in der sich der Killer an seinen Opfern vergeht, passt auf die angepeilte Atmosphäre. Dazu dudelt ein atmosphärischer Soundtrack, der die wirklich ansehnlichen praktischen Effekte unterstreicht. Gerade im Finale geht es dann doch schon recht blutig zu.
Die zuvor bereits erwähnte dünne Story zu bemängeln, das wäre bei einem so kurzen Film etwas unfair. Es gibt jedoch einen Punkt, der mich wirklich ein wenig stört. Die Stimmen sind leider eher schlecht zu verstehen und gehen in Musik und Hintergrundgeräuschen unter. Da wäre der Einsatz externer / besserer Mikrofone wünschenswert gewesen.
Insgesamt ist LIMBLESS ein ambitioniert gedrehter Kurzfilm, dessen Optik und Umsetzung insgesamt überzeugt. Im nächsten Teil wird dann die volle Spielfilmlänge bedient. Freut euch auf gruselige Geschichten am Lagerfeuer! Bild und Ton der DVD überzeugen insgesamt, wahlweise gibt es englische oder deutsche Untertitel. Die DVD kann auf der offiziellen Homepage der Macher bezogen werden.
Boredom im Internet:
https://www.boredom-productions.com
https://www.facebook.com/boredomproduction
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