GamingMottenkiste – Spartari 2600 – Meine Quelle

Als Videospiele noch in den Kinderschuhen steckten, zog ein amerikanisches Unternehmen aus dem sonnigen Kalifornien aus, ein Massenphänomen in die heimischen Wohnzimmer zu schicken. Zwar war das ATARI VIDEO COMPUTER SYSTEM, kurz „VCS“, oder auch ATARI 2600 genannt nicht die erste Konsole mit wechselbaren Spielmodulen, doch sie war und ist eine der erfolgreichsten Daddelkisten. Den Impact, den dieses Gerät bis heute besitzt, ist unerreicht. Dies beweisen unzählige Compilations für moderne Systeme. Auch moderne Neuauflagen der Konsolen, bepackt mit hunderten Spielen, gibt es auf dem Markt satt und genug. Unlängst mit dem ATARI 2600+ und der RETRON77 Konsole sogar mit Modulschacht, um seine Jugend mit den verstaubten Modulen aus dem Keller wieder aufleben zu lassen.

In Deutschland durften große und kleine Kinder ab 1979 die Magie des ATARI VCS erleben. Das Gerät bekam auch immer wieder Neuauflagen von ATARI selbst. Ich, Jahrgang 1984, kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass man das JUNIOR Modell bis in die frühen 1990er hinein in den Versandhauskatalogen finden konnte, als günstige Alternative zu NINTENDO und SEGA.

So hatte natürlich auch ich meine Berührungspunkte damit. Eine Liebe, die bis heute Bestand hat. Gut, zu meiner ATARI 2600 Zeit bekam man massenweise Spiele für einen Appel und ein Ei auf Flohmärkten nachgeworfen. Module für eine Mark waren da keine Seltenheit. Ich erinnere mich, dass ich 1994 rum mal eine Konsole auf dem Flohmarkt gekauft habe. Für schmale 5 Mark, inkl. Joystick und PAC MAN.

Doch damals mussten Eltern und Kids deutlich tiefer ins Poch… Por… Pottemo… in die Geldbörse langen. Top Titel von Softwarehäusern wie ATARI, ACTIVISION und IMAGIC schlugen gerne schonmal mit Preisen von 89 bis 129 DM zu Buche, damals ein kleines Vermögen. Nein, liebe Nostalgiker, vor dem Euro war das Gras auch nicht grüner. Da kam 1983 das allseits beliebte Versandhaus QUELLE ins Spiel. Dort wurden Spiele für den kultigen Modulfresser bereits ab 19,95 DM angeboten. Verantwortlich dafür war eine Kooperation mit den in Taiwan ansässigen Unternehmen SUN SCIENCE / SUNTEK und BIT CORP. Während unter dem SUN Banner Hacks von bekannteren Titeln wie z.B. PITFALL (DSCHUNGEL BOY), ENDURO (SUPER-FERRARI), und auch mal einfach dreiste 1:1 Kopien (FIRE FIGHTER / FEUERWEHR IM EINSATZ, MAZE CRAZE / LABYRINTH) erschienen, versorgte die BIT CORP den Quelle Versand mit eigenen und selbst entwickelten Spielen.

Da die Preisspanne zwischen 20 und 50 Mark lag, waren diese Pixelabenteuer deutlich erschwinglicher. Ich wage zu behaupten dass in jedem deutschen ATARI Haushalt mindestens ein QUELLE Modul herumschwirrte. Da dieser Artikel allerdings nur eine kleine Preview ist, fasse ich mich hier kurz und stelle meine persönlichen Top 3 Titel unter dem QUELLE Label vor. Ins Detail geht es dann im Februar, wenn die GamingMottenkiste offiziell an den Start geht. QUELLE wird uns also noch ein Weilchen begleiten.

BOBBY GEHT NACH HAUSE (1983) – Von wegen, Mario hat das Jump and Run revolutioniert! Hah! Man muss kein Königreich retten, manchmal reicht es, einfach nur nach Hause zu wollen. Ein wirklich netter Platformer, der viel Geschick erfordert. Optisch keine Granate, aber die Steuerung ist präzise und die einzelnen Bildschirme recht abwechslungsreich. Irgendwie ist es halt cool, den Bobby auf seinem Weg zu begleiten, während im Hintergrund eine rudimentäre Version von „Hänschen klein“ dudelt.

KATASTROPHEN-EINSATZ (1983) – Ein Hack des Fox Lizenztitels M*A*S*H. Doch statt Helikoptern, Hawkeye und Army Camp, schippert ihr hier mit einem U-Boot, wahlweise zu zweit, durch den Ozean um Menschen in Seenot zu retten. Dabei weicht ihr feindlichem Beschuss aus. Klingt simpel, ist es auch. Macht aber irre viel Laune!

WACHROBOTER JAGT JUPY (1983) – Schon wieder ein Hack. Und zwar ein ekelhaft hässlicher Lump! Immerhin ist das Gameplay des Activision Klassikers KEYSTONE KAPERS intakt geblieben, sodass man zwar Augenkrebs bekommt, die wilde Hatz über Flure und Treppen aber dennoch Spaß bereitet! Einfach mal den / der / die / das Jupy fangen. Unbezahlbar!

Zurück zur Startseite

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.